Orbea schweinfurthii(A.Berger) Bruyns

Trieb: 

Orbea schweinfurthii bildet an ihren natürlichen Wuchsorten in trockenen bis halbtrockenen Gebieten flächige Matten. Die grünen, leicht gesprenkelten Triebe weisen deutliche, bis zu 1,5 cm lange Warzen auf. Die Stämmchen wachsen zumeist niederliegend, erreichen aufgerichtet eine Höhe von 10 bis 12 cm. Es finden sich rudimentäre, leicht aufwärts gebogene Blättchen.

Blüten:

Orbea schweinfurthii besitzt wunderschöne Blüten in Gelb-Orange mit einem tigerähnlichen Muster aus roten Linien und Sprenkeln. Die „African Starfish Plant“ entwickelt ihre etwa 4 mm langen Blütenstiele jeweils am oberen Ende der Sprosse. In rascher Folge öffnen sich pro Blütenstand 2 bis 5 Einzelblüten, die einen Durchmesser von 2,5 bis knapp 4 cm erreichen.

Im Gegensatz zu den meisten Ascleps verströmen die Blüten von O. schweinfurthii keinen fäulnisartigen Aasgeruch sondern einen Geruch nach reifem, gärendem Obst. Damit lockt sie ihre speziellen Bestäuber an: kleine Fruchtfliegen (Drosophila) finden den an überreife Orangen oder Ananas erinnernden Duft unwiderstehlich und benutzen die vermeintliche Nahrungsquelle zur Eiablage. Auch die Pollinien der O. schweinfurthii sind speziell auf Drosophila ausgerichtet und so klein, dass sie von den winzigen Fliegen losgerissen werden können.

Wissenswertes:

Die Art hat eine bewegte Nomenklatur hinter sich:

Erstbeschrieben 1910 durch Alwin Berger als Caralluma schweinfurthii, wurde sie anschließend durch Michael George Gilbert in die Gattung Pachycymbium überführt. Dann gruppierte sie Darrel C. H. Plowes unter dem Namen Orbea schweinfurthii in die Gattung Angolluma um. Peter Vincent Bruyns gliederte sie letztendlich in die Gattung Orbea ein.

Verbreitung:

Orbea schweinfurthii kommt von Tansania, über Ruanda bis nach Zaire vor. Im Süden reicht das Verbreitungsgebiet bis Sambia und Simbabwe.

1. Kew
2. IPNI