Huernia macrocarpa (A.Rich.) Schweinf. ex K.Schum.

Trieb: Die stammsukkulente Huernia macrocarpa bildet kleine Büschel aus sich an der Basis verzweigenden, aufrechten oder hängend ausbreitenden Trieben. Die fleischigen grünen Stängel sind gemeinhin fingerlang, können aber bis zu 25 cm Länge erreichen. An den vier- oder fünfeckigen, gezähnten Stämmchen finden sich anfangs unauffällige, kurzlebige Blättchen.

Blüten: H. macrocarpa hat samtige, meist dunkel karminrote bis purpurviolette Blüten mit zurückgebogenen Blütenblattspitzen, ist jedoch sehr variabel in Farbe und Größe der Blüten, bisweilen sogar innerhalb ein und derselben Pflanze.

Die glockenförmige, fünflappige Blumenkrone hat ca. 1,5 bis 2 cm Durchmesser. Die Innenseite der Kronblätter ist papillös.

Aus den zierlichen Blüten entwickeln sich nach der Bestäubung typische Zwillingssamenhörner (Follikel), die eine enorme Länge von bis zu 17 cm erreichen können. Darauf weist auch der aus dem Griechischen abgeleitete Artname hin, der „großfrüchtig“ bedeutet.

Wissenswertes:

Huernia macrocarpa wurde ursprünglich von Georg August Schweinfurth beschrieben, die Beschreibung erfüllte allerdings nicht den Standard einer gültigen Veröffentlichung. Eine gültige Beschreibung wurde 1903 von Karl Moritz Schumann veröffentlicht.

H. macrocarpa wird heute als komplexe Pflanzengruppierung angesehen und wurde zuletzt um folgende Arten erweitert:

Huernia arabica

Huernia macrocarpa var. schweinfurthii

Huernia macrocarpa var. cerasina A.C.White & B.Sloane

Huernia macrocarpa var. penzigii (N.E.Br.) A.C.White & B.Sloane

Es können außerdem, je nach Autor, folgende Unterarten unterschieden werden:

H. macrocarpa subsp. concinna (N.E.Br.)M.G.Gilbert, Blüten blass schwefelgelb, bräunlich-karminrot gefleckt. Kommt in Äthiopien vor.

H. macrocarpa subsp. harerghensis M.G.Gilbert, sie kommt nur in Äthiopien vor.

H. macrocarpa subsp. macrocarpa, diese Unterart findet sich vom nordöstlichen Sudan bis Eritrea und auf der südwestlichen Arabischen Halbinsel.

Verbreitung: Die Pflanze stammt aus Äthiopien, aber die Mitglieder des erweiterten Komplexes “macrocarpa” haben ein weites Verbreitungsgebiet, das den Sudan, Eritrea, Äthiopien, Saudi-Arabien und Jemen umfasst.

1. Kew
2. IPNI